DERECO - Wir finanzieren jetzt auch Projekte!

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Immobilienzeitung, von Bernhard Bomke

Der Beratungsdienstleister und Fondsinitiator Dereco will zulegen. Fürs kommende Jahr plant das bislang von Köln aus agierende Unternehmen je eine Filiale in Berlin und München zu eröffnen. Auch das Dienstleistungsangebot fächert Dereco-Chef Tassu M. Degen weiter auf: Für eine Hand voll Familienstiftungen aus Deutschland und den Niederlanden investieren die Kölner künftig auch in Projektentwicklungen.

"Ich stelle mir vor, dass jede unserer künftig drei Filialen Transaktionen für 70 Mio. bis 100 Mio. Euro im Jahr tätigt", sagt Degen. So sollen mehr Investoren und für diese mehr Immobilien gefunden werden. Degen will mehr Volumen machen, ohne gleich in den Verdacht des Masse-Machers zu geraten. Dabei konzentriert er sich unverändert auf die Nutzungsarten Büro, Handel und Wohnen. Stemmen will Degen das angepeilte Volumen mit einer dann nach wie vor schlanken Unternehmensstruktur: Er plant von derzeit sieben Mitarbeitern auf maximal 16 aufzustocken; jeweils vier davon sollen in den beiden neuen Filialen agieren.


Dereco will Fondsgeschäft weiter ausbauen

Degen ist 1993 als damals 20-Jähriger ins Immobiliengeschäft eingestiegen. Seit 2001 agiert das Unternehmen als Dienstleister. Bis 2009 hatte er mit seiner Dereco (ursprünglich: Degen Real Estate Consulting) Transaktionen für 850 Mio. Euro begleitet. Die meisten Deals - fast alles Direktinvestments - wickelte er für Familienstiftungen ab, ein Fünftel entfiel auf Investoren wie Hochtief, R+V Versicherung oder Hannover Leasing. Bei knapp der Hälfte des Volumens fungiert Degens Dereco als Asset-Manager.

"Wir sind 2001 in eine Nische gestoßen", sagt der Marathonläufer. Der Geschäftsführer, der sich seine Dienstleistung zum großen Teil erst in Form einer Gewinnbeteiligung beim erfolgten Verkauf von Immobilien bezahlen lässt, wird auch künftig Interessenten beim direkten Kauf von Bestands-immobilien begleiten, sein Unternehmen jedoch breiter aufstellen.

Im vergangenen Jahr gründete Degen die Tochtergesellschaft Dereco Fund Services, deren Geschäftsführung er sich mit dem früheren Ideenkapital-Manager Christian Middelberg teilt. Die Gesellschaft legt geschlossene Fondsvehikel für reiche Privatiers auf. Das Geschäft mit Private Placements, an denen sich mehrere Investoren, allen voran Familienstiftungen, beteiligen können, will er ausbauen. Ein erstes Sondervermögen dieser Art läuft seit Juni dieses Jahres. Ein niederländisches Family-Office will Immobilien für bis zu 85 Mio. Euro kaufen. Die Geldgeber haben 30 Mio. Euro Eigenkapital zugesagt. Nach einem ersten Objektkauf in Siegburg befinden sich nun zwei Immobilien in Frankfurt
am Main und in Westfalen in der Prüfung. Ihr Kauf soll nach den Plänen Degens bis Ende Januar 2013 unter Dach und Fach sein. Dann wäre noch Luft für eine oder zwei weitere Immobilien. Fürs nächste Jahr sieht Degen ein zweites Produkt dieser Art in ähnlicher Größenordnung vor.


Degens Investoren erwarten 21% Eigenkapitalrendite

In ein völlig neues Geschäftsfeld will der Dereco-Chef mit einer Hand voll Familienstiftungen aus Deutschland und den Niederlanden vorstoßen: Geplant ist, sich mit Private Equity an der Finanzierung von Projektentwicklungen zu beteiligen. So etwas machen bislang zum Beispiel Häuser wie Competo Capital Partners und die Ellwanger-&-Geiger-Tochter E&G Financial Services. "Wir haben dafür Eigenkapitalzusagen in Höhe von 50 Mio. Euro", sagt Degen. Das Geld solle über einen Zeitraum von fünf bis sechs Jahren opportunistisch immer wieder in neue Projekte gesteckt werden. Von der Rolle als stiller Joint-Venture-Partner bis hin dazu, 100% des benötigten Eigenkapitals zur Verfügung zu stellen, sei alles drin, sagt er.

Je Projekt gibt der Private-Equity-Pool 5 Mio. bis 15 Mio. Euro. Seine Investoren erwarten bei diesen Investments Eigenkapitalrenditen von mindestens 21% p.a. Und für Dereco ist dieses Geschäft mit seinen Gewinnaussichten deutlich lukrativer als das Leben mit Buy-and-hold-Strategien.